Internationale Elbefahrt 2019
Von 5. bis 27. Juli 2019 nahm Kanute Hans-Wilhelm Giesecke die Internationale Elbefahrt von Schmilka bis Hamburg teil. Als nach der deutschen Wiedervereinigung auch die Grenzen an der Elbe verschwanden, fanden sich sofort Kanusportlerinnen und Kanusportler, die organisierte Wanderfahrt von Schmilka nach Hamburg ins Leben riefen. 17 Paddeltage standen für die Gepäckfahrt zur Verfügung mit Tagesetappen von 15 bis 58 Kilometer, 2 Tage Ruhetage in Dessau und Tangermünde dienen der Erholung und für Kulturelle Entdeckungen. |
Von Hans-W. Giesecke
Insgesamt haben sich 97 Teilnehmer angemeldet mit 65 Boote und 50 Zelte. Es gab keine Sorgen mit Übernachtung und Verpflegung.
Der Wasserstand der Elbe war etwas knapp, die Fahrrinne schmaler, der Uferstreifen breiter und die Wassertiefe geringer. So fuhren fast keine Frachtschiffe und auch keine Kreuzfahrtschiffe. Die Paddler konnten ungestört paddeln.
Am Grenzort Schmilka an der Grenze zur Tschechien wurde gestartet und ins Elbsandsteingebirge gepaddelt. In Rathen konnten die Teilnehmer die schönen Felsen bewundern. Weiter über Pirna und Dresden, beides schöne Städte. In Dresden blieb ein Großteil der Weißen Flotte der Raddampfer wegen dem geringen Wasserstand am Anleger. Nur wenige kleinere Dampfer mit geringen Tiefgang fuhren. Weiter nach schöne Meißen mit der Porzellan-Manufaktur. Leider durch den niedrigen Wasserstand viele Steine im Wasser und die Paddler fuhren weiter bis Coswig in einen Seitenarm. Und dann nach Torgau mit dem Denkmal, das erinnert, dass 1945 an dieser Stelle die Alliierten und die rote Armee aufeinander trafen und das Nazi-Deutschland endgültig besiegte. Auf der Strecke von Torgau bis nach Wittenberg wurde in Elster kurz Pause gemacht und Sportfreunde vom KV „Harmonie“ Elster-Elbe begrüßt. In Lutherstadt Wittenberg bestaunten wir die prägende Kirche, an dem damals Martin Luther die 95 Thesen anschlug und weitreichende Diskussionen über Religion, Glaube und Wort Gottes auslöste. Weitere Stationen waren Coswig (Anhalt) und Dessau. In Dessau wurde einen Ruhetag eingelegt und die schöne Stadt besichtigt, unter anderem das Walter-Gropius-Haus und das Bauhaus.
In Dessau befanden sich früher die Junker-Flugzeugwerke, die einen sehr guten Ruf erwarben – bis zum zweiten Weltkrieg.
In Magdeburg war die Zufahrt zum Bootshaus durch eine Sanddüne versperrt, wir mussten die Boote auf Bootswagen bis zum schönen Bootshaus rollen. Bei der Weiterfahrt musste Acht gegeben werden, am Domfelsen ist nur die rechte Hälfte des Flusses fahrbar, rechts sind Felsen und Klippen. Weiterfahrt nach Rogätz, vorher wurde das Wasserstraßen Kreuz (die Brücke mit dem Mittellandkanal über die Elbe) begrüßt und unterpaddelt. Von Rogätz geht es nach Tangermünde, wir sahen viele Vögel, Fischadler und Störche. Auch die Kühe standen mit den Beinen und der Euter im Wasser – so bleibt die Milch kühl! In Tangermünde konnte man auch Kuhschwanzbier trinken – wer mag. Nach Tangermünde geht es nach Havelberg, eine schöne mittelalterliche Stadt (sehr gut erhalten!) Nach Havelberg kommen Wittenberge und dann Dömitz – und somit an der ehemaligen Grenze BRD – DDR. Als Symbol der Teilung dient die Eisenbahnbrücke, die abgerissen war und nicht wieder aufgebaut wurde.
In Klein-Kühren am Campingplatz ist eine sehr große Sandstreifen, die meisten Teilnehmer blieben am Wasser und erlebten sehr schöne Sonnenuntergang und –aufgang. Für Naturfreunde waren sehr viele Vögel zu sehen.
Dann ging es weiter über Lauenburg nach Geesthacht. Rund 10 km vor Geesthacht endete die Strömung, da in Geestacht ein Wehr das Wasser aufhält. Am nächsten Tag wurden die Teilnehmer in die Unterelbe geschleust und weiter ging es am Bunthäuser Spitze vorbei in die Norder-Elbe, wo die Teilnehmer dann rechts ab in die Dove-Elbe nach Hamburg-Allermöhe das Fahrtziel erreichten. In Allermöhe gab es ein freudiges Wiedersehen mit langjährigen Freunden Renate und Erwin vom Bergedorfer KC. Zum Schluss wurde in Hamburg eine Stadtbesichtigung gemacht.
Insgesamt wurde 633 km gepaddelt.
Tschau, Hans-W.