Der Pott bleibt zu ersten Mal in Braunschweig

Das Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte in Braunschweig (LBZH) richtete zum 9. Mal den Deutschland Cup im Fußball für die Bildungseinrichtungen in Deutschland aus. Viele kennen das bundesweite Basketball-Turnier, dass schon fast 30 Jahre ihren Bestand hat und mit dem Finale in Berlin endet.

 

Seit fast 10 Jahren gibt es nun den Deutschland Cup im Fußball, wo Mannschaften der Bildungseinrichtungen für Hörgeschädigte Deutschlands, zunächst, meist im Frühjahr, in Qualifikations-Turnieren in Süd, West, Mitte und Nord-Ost ihre 12 Finalteilnehmer aus den 4 Qualifikationen ermitteln. Das Finale findet dann immer im September in Braunschweig statt. Organisiert wird die Veranstaltung vom Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte in Braunschweig mit seinem Organisator und Fachbereichslehrer für Sport, Markus Keil und seinen Kolleginnen und Kollegen in ganz Deutschland. Dazu gibt es bereits ein festes Netzwerk. Schade nur, dass aus dem Bereich Bayern, keine Schulen mitmachen. Es wäre eine Bereicherung, insbesondere auch um Talente für die Vereine zu sichten.

Ganz besonderen Ehrgeiz entwickelt das LBZH Braunschweig bei der Auswahl ihrer Schirmherrinnen oder Schirmherren. Im letzten Jahr war es noch Prinz Ernst August (IV.) zu Hannover, der eigentlich 8 Vornamen hat, aber auch als Prinz von Hannover Herzog zu Braunschweig und Lüneburg Königlicher Prinz von Großbritannien und Irland, seinen Titel hat. Besser bekannt ist sein Vater, Ernst August (V.) Prinz von Hannover, der bundesweit für Schlagzeilen sorgte und ihm die Spitznamen „Prügelprinz“ bzw. „Prügelaugust“ einbrachten. Aber das war im vergangenen Jahr.

Für den 9. Deutschland Cup hatten sich die Organisatoren wieder etwas Neues einfallen lassen und einen Schirmherrn gefunden, der Geschmack mitbrachte. Kein geringerer als Star- und Fernsehkoch Ralf Zacherl, der sich Zeit und Muße nahm, 2 Tage in Braunschweig zu weilen, um hörgeschädigte Kinder und Jugendliche kennenzulernen und sie anzufeuern.

Qualifiziert hatten sich für das Bundefinale die Mannschaften der Leopoldschule Altshausen, BBZ Stegen, SBBZ Luise von Baden Neckargmünd (Süd), Pfalzinstitut Frankenthal, JVS Friedberg, Schule am Sommerhoffpark Frankfurt (Mitte), Rheinisch Westfälische Realschule Dortmund, Schule am Leithenhaus Bochum, LVR-Gerricus-Schule Düsseldorf (West). Aus dem Norden waren dabei, das LBZH Oldenburg, LBZH Hildesheim und die heimische Mannschaft des LBZH Braunschweig.

Schon am Vortage des Finales waren die Mannschaften angereist und wurden vom Shuttledienst des GSV Braunschweig von Hauptbahnhof zur Jugendherberge gefahren, wo sie übernachteten. Die Fahrzeuge, 3 VW-Busse, wurden von der Sportkommunikation Volkswagen zur Verfügung gestellt.

Es folgte am Abend dann die offizielle Begrüßung und ein gemeinsames Abendessen und kennenlernen. Den Abend bereicherten dann vor zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und Sponsoren, die VfL Bundesligaspielerin aus Wolfsburg, Kristin Demann und der Kapitän der Braunschweiger Eintracht Jannis Nikolaou, die sich in einem Interview den 120 Spielerinnen und Spielern der Bildungseinrichtungen vorstellten.

Dann der Höhepunkt des Abends. Ralf Zacherl und Kristin Deman, moderiert von Peter Fiebiger, zogen die Begegnungen der Gruppen des Deutschland Cups. 6 Mannschaften in jeder der beiden Gruppen, die jeweils gegeneinander spielen und die Finalteilnehmer ermitteln.

Nach einer lebhaften Nacht in der Jugendherberge, denn kaum einer der Jugendlichen hatte die Nacht geschlafen ging es dann zur KickOff Soccerarena, wo das Finale stattfand.

Auf 2 Spielfeldern begannen pünktlich um 10 Uhr die Gruppenspiele. Nach und nach stellten sich die besseren Mannschaften heraus. Es wurde eifrig an dem aufgestellten Monitor gerechnet, wer am Ende das Finale erreichen könnte.

Nach dem Mittessen, geliefert von der Küche des LBZH Braunschweig, standen die 4 Halbfinalgegner fest. Düsseldorf, Friedberg, Neckargmünd und die heimische Mannschaft aus Braunschweig standen im Halbfinale und mussten sich für das Finale qualifizieren. Das 1. Halbfinale entschied Friedberg mit 2:1 gegen Neckargmünd für sich. Das 2. Halbfinale zwischen Düsseldorf und Braunschweig konnte nach einer torreichen Begegnung mit Verlängerung, nur durch ein 9m Schießen entschieden werden. Hier siegte letztendlich die Braunschweiger Mannschaft mit 7:5 Toren.

Das Finale musste nun entscheiden, wer die beste Schulmannschaft Deutschlands ist.

Nach 9 Jahren langen Warten schaffte es die Braunschweiger Mannschaft Friedberg mit einem verdienten 3:1 zu besiegen und den begehrten Deutschland Cup in Braunschweig zu behalten. Es zeigt sich, dass die Zusammenarbeit zwischen dem LBZH Braunschweig und dem GSV Braunschweig, wo die komplette Mannschaft auch U15 Vereinsmannschaft ist, Früchte tragen kann.

Fazit: viele der Spielerinnen und Spieler in den Schulmannschaften spielen nicht in den Gehörlosen Sportvereinen, wissen teilweise noch nicht mal, dass es die Gehörlosen Sportvereine gibt. Es zeigt sich, dass der Gehörlosensport sich vielmehr um die Schulen und um talentierte Sportlerinnen und Sportler in den Schulen kümmern muss.

Endergebnis:

  1. LBZH Braunschweig
  2. Johannes-Vatter-Schule Friedberg
  3. SBBZ Luise von Baden Schule Neckargmünd
  4. LVR Gerricus Schule Düsseldorf

 

Beste Spielerin: Arina Berisha – LVR Gerricus Schule Düsseldorf

Bester Torwart: Konstantin Schaper – LBZH Braunschweig

Bester Spieler:   Milad Reazee – LBZH Braunschweig

 

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